Jetzt muss ich als erstes wohl erklären wie mein Bier für die Weihnachtstage zu diesem merkwürdigen dänisch klingenden Namen gekommen ist. Alle Dänen und diejenigen die wirklich Dänisch können sind gleichzeitig aufgefordert ihre Kommentare abzugeben, für den Fall dass ich hier den totalen Mist fabriziert habe, falls nicht natürlich auch. 😉
In diesem Herbst habe ich mich erstmals mit den in Dänemark üblichen Weihnachtsbieren „Julebryg“ beschäftigt. Ich finde den Gedanken an ein gewürztes Bier für die Vorweihnachtszeit nett, war aber für dieses Jahr zu spät dran, dennoch wollte ich ergänzend zum Stout was bereits im Keller lagert ein weiteres dunkles Bier mit hoher Drinkability für die Feiertage haben. So kam ich auf den Gedanken ein Alt zu brauen. Braukeller hat um diese Jahreszeit nur so ca. 6-8° C so kann ich die Bedingungen für eine kühle Vergärung wie sie ein Alt braucht, mittels Heizkissen und Inkbird relativ einfach herstellen.
Leider ergab meine Rezepte Recherche im Vorlauf kein ganz klares Ergebnis wie man ein Alt „korrekt“ zusammenbaut. Daher entschied ich mich aus eigenem Versuch klug zu werden und entschied mich für 5 kg bio Pilsner Malz als Rückgrat der Schüttung. Für Farbe und Vollmundigkeit kamen 150 g Caramünch, und 100 g Carafa Spezial II hinzu. Eine Kombination, die einen entspannten Brautag versprach. Gebittert habe ich mit 40 g Opal, die eine Stunde mitgekocht wurden und schließlich kamen fürs Aroma, 5 min vor Schluss noch 20 g Saphir in die Würze.
Vergoren habe ich das Bier unter Zugabe von 2 Päckchen Nottingham Ale Trockenhefe, weil ich mir davon ein relativ neutrale Aromaprofil erhoffte. Was die optimale Hefe für Alt ist hat meine Recherche ebenfalls nicht ergeben. Vielleicht auch weil ich Flüssighefen bisher immer links liegen gelassen habe. Die Entscheidung für die Notti scheint aber nicht völlig verkehrt gewesen zu sein.
Karbonisiert habe ich im 19l Keg bei 1,25 bar. Den Zapfdruck muss man aber sehr weit darunter ansiedeln, damit man nicht nur kastanienbraunen Schaum im Glas hat.
Wie immer habe ich das Rezept in Tabellenform ganz unten auf der Seite zusammengefasst.
Wie schmeckt nun dieses Alt(e) Bier welches als „Den Gamle Øl“ das gekaufte Julebryg ergänzen muss?
Sowohl meine Gäste, als auch ich sind ziemlich begeistert. Das Alt ist schön herb und dabei nicht zu hopfig. Es ist etwas voller im Geschmack als ein Pils aber lässt sich sehr gut trinken. Ich fürchte das 19l Keg wird nicht lange halten, da sich in der Weihnachtszeit dann doch der eine oder andere Besucher angemeldet hat.
Schüttung | 5 kg bio. Pilsner Malz, 150 g Caramünch, 100 g Carafa Spezial II |
Hauptguss | 25l Wasser (Nachguss 6l) |
Einmaischen | 35° C |
Eiweißrast | 5 min, 50° C |
Kombirast | 70 min, 66° C |
Abmaischen | 78° |
Kochen | 60 min |
1. Hopfengabe | 60 min, 40 g Opal (9,2% Alphasäure) |
2. Hopfengabe | 5 min, 20 g Saphir (4,3 %) |
Hefe | Nottingham Ale Trockenhefe 2 Packungen auf die Würze gestreut |
Gärung | 10 Tage bei 13° |
Abfüllung | 19l Keg, Karbonisierung und Lagerung bei 1,25 bar ca. 5,5 ° |
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