Oder doch eher noch Lager?

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Das Braurezept im Braumeister

Irgendwie juckt es ja fast jeden der selbst braut mal ein richtiges Pils zu brauen. Zwar kann man das in guter Qualität in jedem Getränkemarkt kaufen, aber die Herausforderung es zu tun reizt schon. Eine Herausforderung vor der ich bisher weniger zurückschreckte, als dass mich eine Menge anderer Bierstile eigentlich viel mehr reizen. An Pfingsten diesen Jahres stand z.B. eigentlich ein „Brut IPA“ auf dem Plan, alternativ wollte ich auch mal Gose brauen, beides wurde jedoch aus mindestens zwei Gründen auf „später“ verschoben. Warum das Objekt hinter dem Projekt plötzlich das erste untergärige meiner Braukariere wurde habe ich hier aufgeschrieben.

Projket Pilsener

Bevor es ans Brauen geht, muss das Malz geschrotet werden

Zum einen hatte ich für Das „Brut IPA“ vergessen Reisflocken zu besorgen, zum anderen und das war der wirkliche Auslöser, hatte sich ein Freund zum Brauen angemeldet, der meinte „man muss doch mal Pils brauen“. Er hatte schon vor einiger Zeit ein Brauset von „foodist“* als Geschenk bekommen und es noch nicht ausprobiert. Da ich der Meinung war 4l würden sich nicht lohnen haben wir kurzerhand die Mengen x5 gerechnet und auf Speidel-Braumeister taugliche Verhältnisse umgerechnet. 2 Päckchen Fermentis Saflager W-34/70* und genügend Pilsener Malz*, sowie 100g Bio Perle* befanden sich in meinem Vorrat, so dass die Zutaten für ein trockenes Norddeutsches Pils schon mal da waren.

*Die Zutaten habe ich im Sinne einer Bezugs Quellenangabe verlinkt. Ich erhalte keine Vergütung von den Anbietern.

Außerdem habe ich einen Tiefkeller, der jetzt im Frühjahr eine stabile Temperatur von 10,5°C hat. Eine annehmbare Umgebung um das Bier kühl zu vergären, so zumindest meine Hoffnung, da ich nicht über die Möglichkeit einer aktiven Temperaturführung verfüge.

Das Rezept

Die Anleitung des foodist Brausets gibt eine 60 minütige Kombirast mit 65° – 69° an. Da ich eher trockenere Pilsener im Norddeutschen Stil mag, habe ich mich entschieden die Kombirast auf 50 min bei 65° und die letzten 10 min bei 67° aufzuteilen.

Auch beim Hopfen musste und wollte ich abweichen. Mein „Perle“ hatte nur 8,9 % Alphasäure was für Perle schon viel, gegenüber Magnum aber lächerlich ist. So entschied ich mich 25 g für 50 min mitzukochen (ca. 20 IBU) und 10 min vor Schluss noch mal 25 g für ca. 10 IBU und etwas mehr Hopfenaroma hinzuzugeben.

Pale Ale Zwillingsbiere

Nachdem das Gärfass vorbereitet war und sich der Braumeister mit seinen 2 kW mal wieder reichlich Zeit ließ um bei Kochtemperatur angelangt zu sein, hatten wir Gelegenheit Mein Mandarina SMaSH noch einmal zu verkosten 😉

Mit rund 11° Plato, und 2 aufgestreuten Päckchen Hefe gingen dann gegen 19:00 Uhr rund 20l Würze im Gärfass in den Keller.

Verkostung

Die Zusammenfassung vorweg nehmend, ist das wie schon erwartet natürlich kein Pils geworden. Dennoch hat das Lager oder Helle gut geschmeckt. Für ein Pils eindeutig zu Süß, und nicht bitter genug, eventuell überdeckt die Süße den Geschmack von Gärnebenprodukten, aber ich denke das Bier ist trotz der nicht temperaturgeführten Gärung dank meines kalten Kellers ziemlich neutral geblieben. Keiner meiner Gäste bei der Verkostung beliess es bei einem Glas des Biers, das wir direkt aus dem Keg gezapft haben.

Bei gut 10° Wartet Die Würze im tiefen Keller darauf, dass die Hefe ihr Werk verrichtet.
Schüttung4,3 kg Pilsner Malz
Hauptguss25l Wasser (6g Milchsäure aufgrund der örtlichen Wasserverhältnisse)
Einmaischen65° C
Kombirast a)50 min, 65° C (original 60 min bei 65° – 69° C)
Kombirast b)10 min, 67° C
Abläutern78° C, Nachguss 5 l Wasser mit 78° C
Kochen60 min
1. Hopfengabe25g Perle, 8,9% Alphasäure (original war Herkules, dann natürlich vieeel weniger)
2. Hopfengabe25g Perle, 8,9% Alphasäure (Aroma Gabe im Original nicht vorhanden)
HefeFermentis Saflager W34/70 2 Päckchen auf die Würze gestreut
GärungKeller Temperatur 10,5° C (keine Schwankung da Tiefkeller)
Pils Rezept aus der foodist Braubox angepasst auf Speidel Braumeister und Perle Hopfen (siehe Text)
Es geht los …